Ostsee 2012

Die Ostseeküste war die Feuertaufe des VW Busses und weitestgehend hat der Bus diese auch bestanden, aber dazu später mehr. Gefahren sind wir von Hamburg über Lübeck Richtung Mecklenburg-Vorpommern und dann an der Küstenregion bis nach Usedom. Und eines ist die ganze Zeit über aufgefallen: Kostenlose und oder günstige Stellplätze gibt es in der Region nicht. Wenn man dann, so wie wir über Pfingsten fährt, sind auch die Preise der Campingplätze besonders gesalzen. Aber natürlich haben wir auch auf dieser Tour ganz besondere Plätze gefunden.

Tag 1

Start:Jork
Ziel:Pepelow

Wir starten wie so oft mit Stau im Hamburger Umland und fahren dann über die Köhlbrandbrücke und durch den Freihafen zur A1. Dann geht's nach Lübeck. Von dort nehmen wir die A20 nach Wismar und verlassen die Autobahn. Dann machen wir einen Abstecher auf die Halbinsel Poel. Wir nutzen den Stellplatz dort, um nach einem kurzen Rundgang zum Wasser ein Nickerchen zu machen. Dort entscheiden wir dann noch ein wenig weiter an der Küste entlang zu fahren, um einen anderen Stellplatz zu suchen. Am Ende stehen wir auf einem Stellplatz in Pepelow vor dem Campingplatz "Am Salzhaff". Kein günstiges Vergnügen. 12€ kostet hier die Nacht ohne irgendeinen Service auf dem CP und auch ohne Strom.

Tag 2

Start:Pepelow
Ziel:Zingst

Wir fahren über Neubukow nach Kühlungsborn und finden einen als WoMo-Stellplatz ausgeschilderten Parkplatz in der Nähe des Ortzentrums. Die erste Stunde kostet 1€ und jede weitere dann 2€. Ein Einkauf bei Edeka bringt noch etwas Ermäßigung. (Bad) Kühlungsborn ist wirklich schön, was man auch an den Anzahl der Urlauber ablesen kann. Da Nebensaison ist, und dieser Ort eher ein Kurort ist, ist der überwiegende Teil der Gäste auch in einem etwas gehobenerem Alter. Nach einem ausgiebigem Frühstück direkt am Meer und einem kurzem Rundgang im Ortszentrum und an der Strandpromenade geht es für uns weiter.

Über eine Nebenstrecke fahren wir nach Heiligendamm. Die Strandperlen stehen direkt an der Strandpromenade und machen uns das Sightseeing leichter. Aber wie schon in Kühlungsborn, wird auch hier wieder Kurtaxe gefordert. Über Kombikarten oder ähnliches wird nicht informiert, so dass der "Reisende" das Nachsehen hat. Der Ortskern selbst ist uns zu Fuß zu weit weg und so nutzen wir diese Zeit dann besser mit einer Mittagsschläfchen.

Nun geht es weiter auf den Darß. Wir wählen einen Stellplatz auf dem Campingplatz in Zingst und sind vom sehr hohen Preis enttäuscht. 10€ der Bus, 6,50€ p.P. plus 3€ Kurtaxe p.P. Der Platz ist klein, ist halt ein Stellplatz. Immerhin können die sanitären Anlagen mit benutzt werden. Ach ja, uns fehlt mal wieder der CEE Adapter-Kabel, aber das hätte auch nicht geholfen, denn unser Stromkabel eh zu kurz ist.

Den Abend verbringen wir mit einem Spaziergang zum Zentrum und genießen dabei die Küste. In Zingst essen wir bei einem guten Italiener und der Weg zurück zum CP wird von einer wunderschönen untergehenden Abendsonne begleitet.

Tag 3

Start:Zingst
Ziel:Prora (Rügen)

Der Tag startet also mit 29€ Übernachtungskosten und wir machen einen schnellen Törn nach Binz. Dort kostet uns das Parken für den restlichen Tag 5€, denn es ist schon fast Mittag und das wird netterweise bei dem Tagesticket berücksichtigt. Mit dem "Rasenden Roland" fahren wir nach Göhren. Dort stellen wir dann fest, dass Göhren ein quasi toter Ort ist. Allen anderen ist zu empfehlen nur bis nach Sellin zu fahren. Dort ist bedeutend mehr los. Aber der Bahnhofsgastronom in Göhren weiß die Situation zu nutzen und bietet gute Fischküche an. Nach dem guten Mahl geht es zurück nach Binz und wir machen uns dort zu Fuß auf den Weg ins Zentrum. Natürlich wollen wir auch die Seebrücke sehen. 2km dürfen wir so marschieren und belohnen uns am Ziel mit einem Eis.

Nach kurzer Besichtung des Ortskerns marschieren wir zurück und machen uns auf die Stellplatzsuche. In Hagen soll einer sein. Auf den Weg dahin kommen wir an Prora vorbei. Das ehemalige KdF Seebad hat jede Menge Parkplätze. Und wir fahren bis an den äußersten Zipfel von Prora, an dem wir einen versteckt gelegenen Parkplatz finden. Die Parkscheinautomaten sehen auch vor, dass Wohnmobile hier parken. Das Zeichen reicht uns und wir bleiben über Nacht. Ein weitere Camper ist auch schon da und während wir parken, kommen auch einige junge Leute dazu. Alles sieht so aus, als wenn sie eine Party vorbereiten. Wir haben bedenken, ob es eine ruhige Nacht wird, doch die wurde es.

Tag 4

Start:Prora
Ziel:Kap Arkona

Heute wird klar, die jungen Leute (aus Berlin) bereiten eine Party für den folgenden Tag vor. Bestimmt eine Abi-Party oder ähnliches. Während wir frühstücken, werden schon mal die Getränke angeliefert. Gesättigt fahren wir los und besichtigen die Museumsanlage Prora. Die Anlage ist wirklich beeindruckend und die Führung, die wir uns gegönnt habe hat sich wirklich gelohnt. Nach der Besichtigung ist der halbe Tag schon wieder vorbei und wir fahren weiter Richtung Sassnitz und wollen die Kreidefelsen, den Königsstuhl und den dazu gehörigen Naturpark besichtigen. Die Strecke durch den Naturpark fahren wir auch, aber eine Parkplatz auf dem Königsstuhl nehmen wir nicht. Teuer und völlig überfüllt ist es hier. Wir fahren erstmal weiter zum Kap Arkona.

Der dortige Parkplatz bietet auch die Möglichkeit über Nacht zu bleiben und dieses Angebot nehmen wir wahr. Zum Kap müssen wir aber zu dieser späteren Stunde (es ist nach 17:00 Uhr) zu Fuß gehen. Die Shuttle Bahn fährt nicht mehr. Wir laufen also ca. 2km zum Kap, dort noch einmal 1km um die Leuchttürme und das Kap herum und gehen dann wieder 2km zurück. Dann sind auch unsere Füße wieder rund. Aber schön war es wieder in der Abendsonne.

Tag 5

Start:Kap Arkona
Ziel:Netzelkow (Usedom)

Wir fahren noch einmal zurück nach Sassnitz. Wenn wir die Kreidefelsen schon nicht von "oben" zu Gesicht bekommen, dann doch wenigstens vom Wasser aus. Und es klappt. Nach ca 2Std Schiffahrt haben wir viel von den Kreidefelsen gesehen. Bis zum Kap ist unser Schiff allerdings nicht gefahren. Diese Tour wird leider nur selten in der Nebensaison angeboten. Nach der Schifffahrt gönnen wir uns ein schönes Mittagessen am Hafen und danach geht es dann weiter Richtung Usedom. Klar auf Rügen gibt es noch viel mehr zu bestaunen, aber in diesem Urlaub war das erstmal. Wir kommen irgendwann mal wieder.

Unser Plan ist es, am nächsten Tag gleich früh morgens das Museum der Heeresversuchsanstalt in Penemünde zu besichtigen. Nach einem ausgebiebigen Einkauf wollen wir nahe an Penemünde eine Campingplatz finden. Leider stellt sich heraus, das diese Idee am Pfingstwochenende ohne Vorbestellung nicht funktioniert. Die CPe in Karlshagen und auch weiter östlich sind alle belegt. Bleibt also nur noch die Suche nach einem Stellplatz. In Netzelkow werden wir dann fündig. Der Platz ist eine kombinierte Anlage für Boote und Camper. Es gibt Strom, Frischwasser und die Entsorgung und der Sanitärbereich liegen auf dem Versorgungsschiff. Ganz neu ist die Anlage nicht und wir entscheiden uns nicht im Schiff, sondern erstmals in unserem Fahrzeug zu "duschen". Ok, duschen darf man das eigentlich nicht nennen, aber "Ganzkörperreinigung mit Duschbrause" vielleicht. Stehen und die Brause über den Kopf halten kann man in der Nasszelle nur, wenn man kleiner als 1,85m ist. Was nicht für alle Mitfahrer zutrifft. Aber die Haare kann man ja auch über dem Waschbecken waschen. Und der Rest geht aber im Stehen. Das Wasser läuft nicht in den Wohnraum und am Ende ist man sauber. Was will man also mehr. An diesem Abend werden wir nicht alt. Wir bereiten uns lieber schon für morgen vor.

Tag 6

Start:Netzelkow
Ziel:Kamminke

Es geht früh los zum "Historisch Technischen Musem Penemünde" und für Flugzeug- und Raketeninteressierte sowie alle die sich für die Forschung im Dritten Reich interessieren wirklich sehenswert. Nicht nur die Erfindungen von Wernher von Braun werden vorgestellt, sondern auch die Arbeits- und Lebensweise dort, sowie der Umgang mit den Menschen in den Arbeitslagern und die Luftangriffe auf den Stützpunkt werden thematisiert. Der Detailgrad für die Raketenforschung ist so hoch, das man mit dem nötigen technischen Interesse auch 2 Tage in dem Museum verbringen kann. Wir versuchen wie ein Schwamm alles an einem Tag möglichst auf zu saugen und fahren am späten Nachmittag weiter nach Kaminke zu einem Freund und wollen dort Grillen. Es gibt an der Mohle einen tollen Stellplatz für Wohnmobile direkt am Wasser. Bezahlt wird am Parkscheinautomaten. 8€ pro Nacht. Das ist für die gebotenen Aussicht echt Klasse. Es gibt auch eine Strandbar an diesem Platz. Hier gibt es zumindest WCs und angeblich auch einen Brötchen-Service, den wir aber nicht getestet haben. Aber die Einheimischen munkeln, dass es am Freitag ein erstklssiges Fischbuffet in der Strandbar gibt. Das sollte man sich auf jeden Fall merken. Wir wollen aber heute grillen!

Tag 7

Start:Kammike
Ziel:Neuenkirchen, OVP2

Nach einem ereignisreichen, am Ende doch recht kühlen Abend gestern genießen wir den Sonnenschein zum Frühstück und fahren erst nach dem Mittag weiter. Wir unternehmen noch einen Tankversuch in Polen, lernen aber dann, dass nur Benzin sehr günstig ist. Diesel kostet in etwa so viel wie in Deutschland. Da unser Tank aber noch nicht wirklich leer ist, fahren wir zurück nach Deutschland und machen einen großen Satz nach Greifswald. Gegen Abend kommen wir dort an und haben riesigen Hunger. Auf der Suche nach einem Schnellrestaurant stoßen wir Gott-sei-Dank auf einen Tempel-Griechen namens Athos (Brandteichstraße 30). Unglaubliches Gebäude. So stellt man sich die Tempelanlagen der Grichen vor. Das Essen war ebenfalls Klasse. Eine tolle Erfahrung reicher suchen wir in der Pampa eine Platz für die Nacht. Und landen in einen Ortsteil namen OVP2, komischer Name. An einem Feldweg befindet sich eine Parkfläche für Angler / Wanderer und wir bleiben dort über Nacht. Natürlich ist das ein einfacher Platz ohne irgendwelchen Komfort. Fall interesse besteht, man findet in hier: (Längengrad: 13.379459381103516, Breitengrad: 54.154311037602824) Die Nacht wird aber unruhig, da über unserem Bus gleich mehrere Mückenschwärme warten. Grrr...

Tag 8

Start:Neuenkirchen, OVP2
Ziel:Jork

Heute soll es ein Stück Richtung Heimat gehen. Auf dem Weg stoppen wir noch einmal in Stralsund und machen trotz des schlechten Wetters ein kleine Stadtbesichtigung. Eine nette Altstadt und bestimmt toll, wenn es nicht nieselt. Dann geht es auch schon weiter. Wir wollen noch einen Stop in der Höhe von Wismar machen. Unser Auto lässt uns aber in Stich. Wir haben Stromalarm/Batterie. Daher beschließen wir kurzfristig, weiter nach Hause zu fahren. Vor weiteren Touren müssen wir den Fehler dann erstgefunden haben.