Italien 2014

Tag 1

Datum:30. August 2014
Start:Jork
Ziel:Weißendorn
Route
vonnach/überRichtung
Jork A7Weißendorn

Diesmal fahren wir über Nacht. Start: 20Uhr, Ende 4Uhr morgens und es hat sich wirklich gelohnt! Die ganze Nacht nicht ein Stau. Am Ende sind wir nicht mehr weit von der Österreichischen Grenze entfernt. Wir übernachten in Weißendorn und finden auf dem Parkplatz der BayWa einen Platz für uns. In dieser Nacht war hier es auch super ruhig, aber ist ja auch ne Nacht von Samstag auf Sonntag. Außerdem ist auch nicht ganz klar, ob der Parkplatz dauerhaft zu Verfügung steht. Ein Pforte an der Einfahrt ist auch bei unserer Übernachtung vorhanden, aber offensichtlich defekt, weil sie wohl Bekanntschaft mit einem rangierenden LKW gemacht hat.

Tag 2

Datum:31. Augugst 2015
Start:Weißendorn
Ziel:Bozen

Schlafen bis 10 Uhr. Ok, das war nicht die beste Idee, die wir hatten. Gegen 12 Uhr brechen wir ausgeruht und gestärkt wieder auf. Weit kommen wir allerdings nicht. Nach 30 Minuten wird unser Fortkommen schon gestoppt. Wir stehen im Stau vor Österreich. Blockabfertigung für die Tunnel. Das wir schon in Deutschland im Stau sind, wundert uns kurz, aber die Recherche ergibt: Italien hat Urlaubsende. Besser wäre es gewesen, wenn wir das bei der Reiseplanung berücksichtigt hätten. Hat dieser Punkt auf der ADAC-Checkliste doch einen Grund. Grrr.

Und ein weiteres Missgeschickt müssen wir verkraften. Wir habe keine Karte von Österreich auf dem Navy. Wo auch immer der Datensatz hin ist. So navigieren wir auf die altmodische Art. Funktioniert natürlich auch, aber die Tankstellensuche in Österreich ist so etwas aufregender. ;-)

Unter diesen Randbedingungen stehen wir uns also durch Österreich. Irgendwann ist 18:00 Uhr, seit dem Tanken am frühen Nachmittag haben wir ganze 150 km geschafft. Am Ende "stehen" wir fast bis Bozen. Der Plan, heute noch eine italienische Sim-Karte für den Internet-Stick zu kaufen scheitert so leider. Wir kommen schlichtweg zu spät in Bozen an. Die Geschäfte haben schon geschlossen. So bleiben wir noch eine Nacht in Bozen.

In unseren Büchern finden wir einen Stellplatz an der Via Maso della Pieve. Gegenüber vom Friedhof und neben einer Tankstelle befindet sich eine Entsorgungsstation und ein Parkplatz mit Bezahlautomaten. Wir haben aber Glück. Sonntags ist parken kostenlos. In der Woche kostet der Platz ab 8:00Uhr 1€/h. Allerdings ist der Platz recht laut, denn die Fernbahn verläuft hinter dem Parkplatz, die Straße selbst ist vielbefahren und auch der Flugplatz ist in Hörweite. Dafür dürfen wir hier immerhin stehen und die Ver-/Entsorgung ist kostenlos.

Kaum angekommen, holt uns ein starkes Gewitter mit wirklich starkem Sturzregen mit Blitz und Donner ein. Für "Flachlandinianer" ist das hier in den Bergen parken wirklich sehr beeindrucknd. Schnell improvisieren wir was zu Essen und fallen totmüde zu Bett. Stau ist WIRKLICH anstrengend.

Tag 3

Datum:01. September 2014
Start:Bozen
Ziel:Ancona

Nach dem Aufstehen geht es schnell los, sonst müssen wir doch noch die Parkuhr bemühen. Der Plan: im Einkaufszentrum 20Twenty den Media World Laden aufsuchen & eine Sim-Karte für den Webstick kaufen, noch etwas frühstücken und dann weiter Richtung Süden fahren. Leider ist es schon sehr schwer als WoMo-Fahrer für den Laden einen Parkplatz zu finden.

Via Galileo Galilei 20 ist also das Ziel. Wir sehen den Laden, aber er hat nur eine Tiefgarage mit 2,20m Einfahrtshöhe. Mist, wir sind 30cm zu hoch! Also fahren wir vorbei und verhaspeln uns beim "Um-den-Block-fahren". Fast wieder zurück, biegen wir zu früh ab, aber alle guten Dinge sind drei. Beim dritten Anlauf parken wir sicherheitshalber schon ungefähr 400m vorher. Immerhin gibt es hier Platz für uns. Der restliche Teil der Plans lässt sich problemlos erledigen. Für 20€ kaufen wir eine Sim-Karte und weil es schon fast 12 Uhr ist, finden wir auch eine Art deutsches Frühstück in Italien. Es gibt belegte Baguettes.

Anschließend geht es weiter Richtung Süden. Und schwupp stehen wir im nächsten Stau. Ganz Norditalien scheint zum Gardasee zu wollen. Weitere 45 Minuten vom Urlaub "weg". Hinter der Ausfahrt Affi ist erstmal wieder alles frei. Wir fahren und fahren und es regnet und regnet. Kaum zu glauben, dass wir in Italien sind und nicht in Norddeutschland. An diesem Tag schaffen wir es bis Ancona. Dort wollen wir erstmal einkaufen, aber das wollen die italienischen Familen heute auch alle. Heute war scheinbar der 1. Schultag nach den Ferien. Der ganze Laden voll Schulhelfte, Stifte, Kinder und aufgeregter Eltern. Beim Einkaufen haben wir die Hälfte vergessen... Für heute ist Schluss. Wir bleiben auf dem Stellplatz neben dem Supermarkt.

Ach ja und es regnet immernoch!

Tag 4

Datum:02. September 2014
Start:Ancona
Ziel:"Avezzano"

Nach dem Aufstehen gehen wir noch einmal in das Einkaufszentrum: Eiswürfel suchen und frühstücken. Wir finden auch noch eine braucbare Landkarte von Süditalien. Anschließend möchte ich, wenn wir schon bei Ancona sind, auch die Stadt besichtigen. Wir fahren rein und finden nach kurzer Suche einen Parkplatz für 0,8€/h am Tag & 0,5€/h in der Nacht. Der Parkplatz liegt in der Nähe des Lazaretto. Die Gegend wirkt etwas zweifelhaft, ist halt eine Hafengegend, aber da wir mit dem WoMo nicht so eine große Wahl haben, stiefeln wir in die 500m entfernte Altstadt, das Meer links von uns.

Von der Stadt selbst sind wir etwas enttäuscht. Wir haben einen schönen Hafen erwartet, finden aber nur einen "Industrie-Fährhafen", der parallel zur Altstadt verläuft. Die Altstadt hat typische italienischen Charme. ;-) Rummelige Gebäude, direkt neben historischen wichtigem. Insgesammt ganz nett, aber kein "Must" für den Urlauber. Der Nieselregen und das durch den Sturm aufgewühlte Meer, macht es auch nicht schöner.

Da der Wetterbericht leider auch für die nächsten Tage kein Badewetter vorhersagt, suchen wir ein neues Zwischenziel auf dem Weg nach Neapel. Die Wahl fällt auf L'Aquilla. Die Parkplatzsuche dort ist ein Abendteuer. Wir fahren einen Stellplatz an der Via Porta Napoli an, finden ihn nicht und geraten in das Stadtgewusel. Schnell wird klar: an den Schäden vom Erdeben in 2009 wird noch heftig gearbeitet. Wir retten uns auf einen Parkplatz Ecke "Via Pescara/Viale Tagliacozzo", der in der Nähe des Castellos (Fortezza Spagnola) ist.

Sicher geparkt starten wir unseren Stadtbesichtigung. Auf der Suche nach der Touristinformation kommen wir an etlichen Baustellen vorbei und noch bevor uns klar wird, dass wir heute kaum das alte L'Aquila zu sehen bekommen, haben wir uns im Baustellenchaos verirrt. Richtig unheimlich ist uns zumute. Fast nichts ist noch intakt oder schon fertig renoviert/restauriert. Nachdem wir ~20 Baustellensackgassen entdeckt haben, finden wir nach unendlich langen 30 Minuten die Orientierung wieder. Und laufen langsam zum Bus zurück um einen Stellplatz für die Nacht zu finden.

Mit der Vielfallt der Straßensperrungen und Sackgassen, zeigt sich das Navi genauso planlos wie wir es sind. Wir geraten immer tiefer in Chaos. Die Krönung ist eine 90Grad Kurve in einer Einbahnstrape, die auch schon für den 200D vor uns eng ist. Er setzt einmal zuück und passt dann rum. Für uns passt das so natürlich nicht. Und selbst wenn, der folgende Torbogen hätte uns spätestens gestoppt. Also die Autos hinter uns "wegscheuchen" und Rückwärts raus aus der Engstelle, wenden und entgegen der Einbahnstraße wieder raus navigieren. Damit ist die Stellplatzsuche für uns in diesem Ort gestorben. Wir wollen nur noch schnellstmöglichst raus aus diesem Chaos und finden die Schnellstraße Richtung Neapel. Kurz vor Avezzano biegen wir nach Scurcola Marsiana ab. Dort soll es laut ACSI einen ruhigen Platz im Zentrum geben, den finden wir aber leider nicht. Statt dessen finden wir am Ortsausgang das Restaurante Renzo. Wir Essen dort und nach Absprache mit dem Wirt, dürfen wir auch über Nacht bleiben. Super ruhig ist es solange noch vielen Menschen wach sind nicht, aber je später, desto ruiger. Für schwierge Kunden: Pizza gibt es nicht, dafür aber besonders hochwertiges und frisches Fleisch.

Tag 5

Datum:03. September 2014
Start:Avezzano
Ziel:Pompeji

Endlich startet der Tag mit besserem Wetter, als wir unsere nächste Etappe Richtung Neapel starten. Nun allerdings lässt die Straße von Avezzano bis zur Autobahn zu Wünschen übrig (wir sind aber auch schwer zufrieden zu stellen. ;-)) So viele Schlaglöcher und in das süditlaienische Chaos ist überall zu spüren. Man das kostet Nerven. Wir beschließen erneut; auf gar keinem Fall auch nur den Versuch zu starten in Neapel mit dem Auto zu fahren...

Kurz vor Neapel machen wir noch mal bei nem Supermarkt halt. Wir ruhen uns kurz aus; als schon die Security kommt, um nach dem Rechten zu schauen. Nachdem wir offensichtlich keine Roma sind empfiehlt sie uns, dass nur einer Einkaufen gehen sollte, während der andere auf das Fahrzeug acht gibt, weil es in dieser Gegen viele Roma und Autoaufbrüche gibt. Ok, so flüssig lief das Gespräch nicht. Unser Italienisch ist noch wahnsinnig schlecht und Englisch spricht man eher selten in Italien. Aber wir tun wie empfohlen und retten vermutlich auf diese Art unseren Urlaub.

Anschließend fahren wir auf der Autobahn bleibend nach Pompeji und landen auf dem CP Spartacus. Laut Internetrecherche hat er das größte Freizeitangebot im Ort und die Bahn nach Neapel ist in Nahe dran.

Tag 6

Datum:04. September 2014
Ort:Pompeji/Neapel

Eigentlich wollen wir heute schnell nach dem Frühstück auf Besichtigungstour gehen.
--> Eigentlich, aber während des Frühstücks entdecken wir zahlreiche Ameisenautobahnen quer über und leider auch in unser Fahrzeug. Wir geben also unser bestes die Ameisen los zu werden. Nachdem wir 90% der sichtbaren Tierchen los geworden sind, wechseln wir auf den Nachbarcampingplatz... Hier gib es keine (Zitronen-)Bäume und somit drohen keine Ameisen von oben, wie am alten Standplatz. Wir lassen also das Fahrzeug in der prallen Sonne stehen und machen uns gegen Mittag auf, um mit der Bahn Neapel zu erobern.

Hier ist allerdings erneut Nervenstärke gefragt. Sonnenbrillen und Taschenverkäufer wohin man schaut und jede Menge Bettler. Daneben beherschen Roller die Stadt, auch in den Fußgängerzonen. Manchmal auch mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern drauf. Natürlich alle ohne Helm. Jetzt ist wirklich klar: Wir sind in Süditalien! Daneben hat Neapel unglaublich viele Baudenkmäler. Allerdings sind viele in wirklich zweifelhaftem Zustand. Nach 6 Stunden und mit unglaublich vielen Bildern im Kasten, treten wir die Rückfahrt nach Pompeji an.

Achtung: wie in jeder Großstadt ist die Fahrt mit einem unbekannten U-Bahn System mit Risiken verbunden. Nach dem wir uns etwas im Großstadtdschungel verfranst haben, finden wir aber doch zurück nach Pompeji. Allerdings werden hier in der Nebensaison die Bürgersteige schon sehr früh hoch geklappt. Also kochen wir uns unser Essen selbst.